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Was bringt’s? – Fitness Food unter der Lupe

In letzter Zeit sprießen sie wie zarte Pflänzchen überall aus der Erde, die Anbieter von Fitness Food. Jedes neue Produkt ist noch gesünder als das vorhergehende, mag man der Werbung glauben. Doch, was ist dran an diesem Trend und der großen Industrie, die dahinter steckt? Natürlich wollen wir uns gesund ernähren, doch das Überangebot an scheinbar besonders Gesundem kann ganz schön verwirrend sein. Wir haben die Fitness Food Trends für euch unter die Lupe genommen. Welche Produkte sind wirklich empfehlenswert und welche kann man sich getrost sparen?

Protein Trend

Proteine sind der Dauerbrenner, wenn es um Fitness Food geht. In letzter Zeit hat sich der Fokus aber dahingehend verschoben, dass nun besonders viel Wert darauf gelegt wird, welche Proteine aufgenommen werden und woher sie stammen. Qualität vor Quantität lautet das Motto und das können wir nur unterstreichen.

Protein ist nicht gleich Protein. Heute bevorzugt man hochwertige natürliche Proteine. Die Auswahl hat sich erweitert, neben klassischen Shakes und Riegeln hat man nun eine Auswahl an vielen Produkten von Eiscreme bis zu Protein Soda. Aufpassen sollte man aber bei den Zusatzstoffen. Nur weil ein Riegel viel Protein enthält, ist er nicht unbedingt gesund. Wenn zusätzlich große Menge an Zucker und Fett dabei sind, solltest du eher die Finger davon lassen.

Convenience 3.0

Schnell und einfach soll es gehen, denn Zeit ist Mangelware, trotzdem wollen wir nicht auf den Gesundheitsfaktor verzichten. Ein großer Fitness Food Trend auf Messen, wie der FIBO, war es deshalb in diesem Jahr Convenience Food gesund zu machen und den Konsumenten damit den optimalen Komfortfaktor beim gesunden Essen zu bieten. Wenn Convenience Food gesund sein soll, dann sollte es möglichst wenig verarbeitet sein und wenig bis keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten.

Sehr empfehlenswert ist z.B. Tiefkühlgemüse, sowie Hülsenfrüchte aus der Dose, auch hochwertige Pastasaucen aus dem Glas sind okay. Bei der Pasta selbst solltest du aber auf alternative Formen wie z.B. Vollkornpasta setzen. In Supermärkten gibt es heute meist fertig zubereitete Speisen, die du nur noch warm machen musst. Diese sind im Gegensatz zu klassischem Convenience Food nicht voll von Zusatzstoffen und auch nur kurz haltbar.

Neu sind die Angebote von Start-ups, welche Convenience Produkte ohne Zusatzstoffe anbieten möchten. Man kann z.B. Backmischungen für Brötchen im Glas bestellen oder pures Eiweiß. Der Trend geht Richtung Individualisierung, Fastfood aber nicht Junkfood.

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Die Farbe lila

Auf den Tellern von Fitness-Freaks sehen wir in diesem Jahr häufig nicht rot, grün oder weiß, sondern lila. Vom lila Spargel, zu den lila Karotten, Kartoffeln und zum Karfiol wird alles mit Vorliebe verkocht. Auch, wenn man Fitness Bloggern auf Instagram folgt, wird man momentan mit Bildern von lila Lebensmitteln bombardiert.

Ein weiterer Grund für den Lila-Trend ist die Neuentdeckung der Ube Wurzel. Die Wunderwurzel von den Philippinen hat jede Menge Vitamin A, C und E und enthält verschiedene Antioxidantien, sie ist also richtiges Fitness Food.

Lila Lebensmittel können durch die enthaltenen Anthocyane im lila Farbstoff den Blutfettgehalt, den Cholesterinspiegel und Blutdruck senken. Was man bei dem Lila-Hype aber nicht vergessen sollte ist, dass Abwechslung wichtig ist und man auch andere Obst- und Gemüse Farben weiterhin konsumieren sollte, um sich ausgewogen zu ernähren.

Die Krux mit den sogenannten Superfoods ist meist nicht, dass sie nicht gesund sind, sondern dass sie nicht so viel gesünder sind, als andere gesunde Nahrungsmittel. Lange Transportwege und dubiose Anbaumethoden lassen viele gesunde Inhaltsstoffe verschwinden und so enthält der heimische Apfel oft im Endeffekt mehr gesunde Inhaltsstoffe als das exotische Super-Gemüse.

Das Fazit zum lila Superfood lautet also: Gesund ja, aber nur die heimischen Sorten aus biologischem Anbau sind auch tatsächlich sinnvoll. Wenn man nicht nur auf die Optik wert legt, muss man auch nicht unbedingt alles in lila kaufen.

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Alternative Zucker

Seit einiger Zeit ist der klassische weiße Zucker bei uns in Ungnade gefallen und gilt als Inbegriff der schlechten Ernährung. Doch was ist wirklich dran am Trend Stevia, Agavendicksaft und co.? Fakt ist, dass die Werbeindustrie unsere Zuckerphobie gerne dazu nutzt, uns ungesunde Produkte als gesund zu verkaufen. Indem der klassische Zucker durch alternative Zucker ersetzt wird, kann man toll “zuckerfrei” und damit scheinbar gesund anschreiben. Fitness Food ist das aber nicht wirklich. Dass diese Produkte oft ungesünder sind als das Original ist noch nicht so weit vorgedrungen. Die tollen natürlichen Zucker-Alternativen haben in ihrer Laborversion ihre gesunden Zusatzstoffe nämlich meist längst eingebüßt.

Der natürliche Agavendicksaft enthält Unmengen an Fructose und ist somit in Bezug auf das Diabetesrisiko, sogar ungesünder als herkömmlicher Industriezucker. Dem Süßkraut Stevia haftet der Mythos des natürlichen Süßstoffes beharrlich an. Dagegen ist verarbeitetes Stevia ein reines Laborprodukt. Die Vorteile von Stevia sind, dass es den Blutzuckerspiegel nicht direkt beeinflusst und kein Karies verursacht. Da Stevia aber einen komischen Beigeschmack hat, wird es häufig mit anderen Zuckern gemischt, außerdem gibt es Grenzwerte für den Verzehr, die schnell überschritten werden können.

Auch andere Süßstoffe, wie Erythrit und Xylit werden heiß diskutiert. Neben ihren positiven Eigenschaften können sie aber in größeren Mengen negative Effekte auf den Magen- Darmtrakt haben. Langzeitstudien zu Zuckerersatzstoffen zeigen außerdem, dass von den scheinbaren für Diabetiker geeigneten Produkten oft auf lange Sicht sogar ein höheres Diabetes Risiko ausgeht.

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Glutenfrei

Glutenfreie Lebensmittel erfuhren in den letzten Jahren einen regelrechten Aufschwung auch unter Nicht-Allergikern, dabei schmecken sie meist schlechter, sind teuer und voll von Zusatzstoffen, die den Mangel an Gluten ausgleichen sollen.

Auch wenn Gluten nicht so leicht zu verdauen ist, ist es ganz und gar nicht sinnvoll darauf zu verzichten. Glutenfrei ist nämlich nur für Allergiker wirklich sinnvoll. Alle anderen sollten darauf verzichten, denn es ist sogar möglich durch das Weglassen von Gluten mit der Zeit eine Allergie zu entwickeln. Zudem mangelt es den glutenfreien Produkten oft an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen. Auch auf die zahlreichen Zusatzstoffe kann der gesunde Körper getrost verzichten. Glutenfrei ist definitiv nicht gleich gesund für jedermann.

Kokostrend

Der Hype ums Kokoswasser besteht immer noch. Die gesunden Elektrolyte sind aber nur ein Faktor des leckeren Getränks. Zudem steckt nämlich auch viel Zucker im Kokoswasser. Der scheinbar gesunde Drink ist also nicht unbedingt zu empfehlen, wenn man Abnehmen möchte.

Fazit

Von den Tops und Flops des Fitness Foods können wir lernen, dass Lebensmittel meist nicht nur gesund oder ungesund sind. Mit dem richtigen Marketing werden die positiven Eigenschaften hervorgehoben und die negativen unter den Teppich gekehrt.

Angst vor dem Essen müssen wir aber dennoch nicht haben. Manchmal machen wir uns auch zu viele Gedanken über unsere Ernährung und wollen alles richtig machen anstatt einfach zu genießen. Die klassischen Regeln: nicht zu viel Zucker und ungesunde Fette, gelten auch heute noch. Daran lässt sich auch durch diverse Ersatzstoffe nicht viel rütteln. Höchstens unser Gewissen können wir damit austricksen. Achte also auf eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und Proteinen, dann bist du auf der sicheren Seite. Eine gesunde Ernährung kann mit handelsüblichen Lebensmitteln erzielt werden und braucht keine exotischen Trends.

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